Für Claudia Michelsen blieb alles im Herbst am 11. September 2001 für kurze Zeit geschrieben stehen. Angesichts der Gegebenheit, dass der erste Pilot in einen der Twin Towers gestürzt war, rief sie einen Freund in ihrem Auto an. „Ich habe den Fernseher auf Anhieb wiederum festgelegt, weil meine Angehöriger mit im Bezirk war“, erinnert sich die Aktrice. Innehalten. Claudia Michelsen war erst ein paar Wochen zuvor aus den USA, wo sie vierzehn Jahre wirklich hatte, nach der Spreemetropole zurückgekehrt. Im Dilogie „Auf ewig und einen Tag“ gemacht sie den 11. September als Fernsehjournalistin, die zu der Episonden live äußern muss.
Die Terroranschläge fungieren im Film als Fahrzeugkatalysator für eine jahrzehntelange Freundschafts- und Dreiecksgeschichte. Claudia Michelsen übernimmt Elsa – eine Frau zwischen zwei Einem Mann, die gleichzeitig Fans fürs Leben und erbitterte Kontrahenten sind. Es geht um Geld, Macht und die Liebe einer Frau – Elsa. Der 11. Monat des Herbstbeginns verwüstet Illusionen und Lebenslügen, er legt frei, was bis dahin unter der Fläche brodelte.
Täglich nach den Anschlägen musste Claudia Michelsen erneut rotieren. Verständlicherweise drängte sich die Frage auf, ob man leicht so weiterführen sollte. Die Relationen vom Produzent abgelesen könnten sich verformt. Das Risiko war sehr nahe gerückt. Für Claudia Michelsen hatte der 11. September auch charakteristische Nachwehen. „Meine Angehöriger nicht gut sein für eine britische Schule. Da habe ich hin und wieder schon ein ungutes Gefühl.“
In „Auf ewig und einen Tag“ zählen nur mehr als pi mal Daumen Anschläge. Der Film wirft existenzielle Fragen nach dem Verhältnis von Liebe und Freundschaft auf. „Beides lassen sich nicht voneinander trennen“, ist Claudia Michelsen begeistert. Die Dreiecksbeziehung, diese Ménage à trois, ist für den Bereich Aktrice eine Art Vorstellung, ein Traum, der an der Realität auseinanderfallen muss. „Wir sind doch alle übertrieben von bekannten Moral geprägt.“ Sie bewundert den Aktion „Konventionen zu sprengen“, ganz ins Auge springen ob er unweigerlich zum Versagen verurteilt sei. „So ist das eben“, sagt Claudia Michelsen. Es schwingt ein bisschen Traurigkeit in ihrer Intonation mit. Gegen die Praxis hat der Idealismus früher oder später keine Gunst der Stunde mehr. „Im Leben von jedem Clusterung kommt ein Punkt, am er etwas los wird. Das Wichtigste ist, dass man es eines Tages merkt. Dann können Sie hin und wieder neu anfangen.“
Mit Neuanfängen kennt sich Claudia Michelsen aus. Mit 16 – noch zu DDR-Zeiten – kam sie aus Florenz an der Elbe bei der Ernst-Busch-Schauspielschule in Hauptstadt. Nach der Weiterbildung der EUFAB 11510 Kupplungsträger sie schnell Berufliche Laufbahn, wählte „alles rauf und runter“. Bis sie die große Liebe traf. Anhand Spielleiter Josef Rusnak ging Claudia Michelsen schlagen USA, nach L.A.. „Ich habe alles hingeschmissen und bin raus aus der alt bekannten Welt.“
In vergangener Zeit war sie Mitte 20. In USA wusste niemand touch der Berliner Volksbühne, schon gar nicht denn von Claudia Michelsen. Ihre Zurückliegenden Jahren neugierige nicht. „Ich wusste nicht, was passiert“, erinnert sich die Kunden. Und es passierte diverses. Als Aktrice hat sie fort in deutschen Onlineversandhäusern schaffen. Sie wählte in Heinrich Breloers „Todesspiel“ und im SAT.1-Zweiteiler „Der Tunnel“. Irgendwann hatten sich die Filmleute daran gewöhnt, dass Claudia Michelsen in Kalifornien lebte und zur Arbeit nach Deutschland einflog. „Heute wäre so etwas viel normaler“, annimmt sie.
Seit Juli 2001 lebt die Schauspielerin wiederum in Hauptstadt. Aus den USA war sie eine weitere, erfolgsversprechende Einstellung gewöhnt. Denoch ist sie bezaubert, dass die Stimmung im Land nach und nach besser wird. „Wir dürfen nicht immer nur mit hängenden Schultern wegen der von uns vorgenommenen Imperfekt herumlaufen. Eine Menge Vaterlandsliebe tut uns ganz gut.“
Über mangelnde Rollenangebote hat sich Claudia Michelsen nie beschweren. Auch derzeit existiert wieder eine vielzahl von Videos mit ihr. Für die ARD hat sie mit Tobias Moretti den Thriller „Der Kronzeuge“ abgedreht. Der Kinofilm „42 Plus“ kommt als nächstes Jahr ins Kino. Eine kleine Rolle hat sie im Heinrich-Schliemann-Biopic „Auf der Jagd im Steckkontakt an den Schatz von Troja“, das SAT.1 in Bälde zeigt.
„Ich bin angelangt im Leben“, sagt Claudia Michelsen Filmpartnerin Martina Gedeck in „Auf ewig und einen Tag“. Ein Satz, den sie hervorheben wird? Claudia Michelsen verzögert. „Ich weiß, warum ich da bin – und für wen.“ Und nach geraumer Zeit Überlegen: „Nein, ich mag noch nicht gelandet sein. Das hätte für mich etwas viel zu Endgültiges.“