Bilderbuch „Familie Naseweiß“ handelt von Normalität trotz Andersartigkeit
Langenargen. „Bist du Hase oder Maus? Du siehst so anders aus!“ Mit dieser Feststellung wird der junge Simba mehrfach konfrontiert, denn er hat keine Ohren. Doch diese Beeinträchtigung ist für den kleinen Hasen gar keine, im Gegenteil: Er lebt ein ganz normales Hasenleben und seine fehlenden Löffel erweisen sich in bestimmten Situationen sogar als überaus vorteilhaft. Äußerlichkeiten sind eben nur Äußerlichkeiten und so ist Simba richtig wie er ist. Simba eben, der Hase ohne Löffel.
Vor zehn Jahren ist das Buch „Familie Naseweiß – Eine doppelt gehoppelte Hasengeschichte“ der Autorin Martha Kogler aus Enns und er Illustratorin Christine Stöger aus Gaspoltshofen aus Oberösterreich in Papierfresserchens MTM-Verlag als Hardcoverbuch erschienen, jetzt, kurz vor Ostern, erscheint eine Neuauflage als Taschenbuch, denn das Thema, das das Autorenduo vor zehn Jahren aufgriff, ist heute so aktuell wie damals.
Die Häsin Naseweiß lebt an einem Waldrand, ganz in der Nähe eines Bauernhofes. Ihren Namen hat sie aufgrund eines kleinen weißen Flecks auf ihrer Nasenspitze. Als sie eines Tages zwei Junge zur Welt bringt, ist ihre Freude groß. Doch bei der ersten genaueren Betrachtung ihrer Kinder bekommt sie einen ordentlichen Schreck. Denn beide sind zwar gesund und haben ein hübsches Fell, aber bei dem einen, den sie Simba nennt, fehlt etwas. Er hat keine Ohren! Seine Ohrlöcher sind zwar zu sehen, aber die typischen großen Hasenlöffel sind einfach nicht vorhanden. Mutter Naseweiß macht sich große Sorgen. Kann er ohne Ohren überhaupt richtig hören, was für einen Hasen überlebenswichtig ist, und würden ihn die anderen Tiere nicht verspotten? Es geht sogar so weit, dass sie sich für ihren Jungen ohne Ohren schämt.
Und natürlich gibt es in diesem Buch auch einen Osterhasen, denn sonst wäre es ja kein Osterbuch. Aber welche Rolle spielt der Osterhase, dem Simba im Obstgarten des Bauernhofs begegnet?
Das Kinderbuch „Familie Naseweiß“ ist gleich in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich und bemerkenswert. So nimmt sich das Buch des Themas Andersartigkeit an und zeigt Kindern, dass man trotz abweichendem Aussehen ein ganz normales Leben führen und von anderen akzeptiert werden kann – egal ob Hase oder Mensch. Zusammen mit den wunderbar gestalteten Bildern vermittelt die Geschichte des kleinen Simba somit eine wichtige pädagogische Botschaft.
Das Buch bietet einige weitere Besonderheiten. So gibt es zwei alternative Enden, die selbständig die Geschichte abschließen können. Im zweiten Schluss begegnet Simba dem. In der Frühlings- und Osterzeit kann dieses Ende gewählt werden und separat oder an das andere Ende anschließend (vor)gelesen werden. Die Kinder werden zudem angeregt, sich einen eigenen Schluss der Geschichte zu überlegen. Am Ende des Buches ist dafür eigens eine leere Seite vorgesehen.
Bibliografische Angaben:
Martha Kogler/Christine Stöger
Familie Naseweiß – Eine doppelt gehoppelte Hasengeschichte
Papierfresserchens MTM-Verlag,
ISBN: 978-3-86196-175-8 Hardcover, 36 Seiten, farbig bebildert,
ISBN: 978-3-96074-462-7 Taschenbuch, 38 Seiten, farbig illustriert
Das Buch kann über den Verlag, den Buchhandel und Amazon bezogen werden.
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